Opeltreffen des OMC Norge
in Kristiansund; 10.06. - 12.06.05

Es wird mal höchste Zeit, dass ich von einem Opeltreffen in Norwegen berichte. Schließlich verbringe ich hier seit 10 Jahren fast meinen ganzen Jahresurlaub. Somit vereinigen sich nun mal die beiden Komponenten, die mein jetziges Leben beeinflussen - Norwegen und Opeltreffen.
Da es wohl kaum wieder vorkommt, dass ich von hier berichte, werde ich nicht nur das Treffen abhandeln, sondern auch ein wenig über die Begebenheiten des Landes und deren Bewohner berichten.

Kristiansund ist eine 17.500 Einwohner zählende Stadt im westnorwegischen Bezirk Møre og Romsdal. Die Stadt liegt einzigartig auf vier Inseln an der Nordatlantikküste und ist den meisten Deutschen als 7. Anlaufhafen der legendären Hurtigruten bekannt.

Bei einem Besuch eines Opeltreffens im westnorwegischem Fjorland wird die Anreise schon zum Abenteuer. Daher will ich auch damit beginnen.

Ich startete Punkt 07.00 Uhr in Goksør auf der Vogelinsel Runde und gewann zunächst eine Wettfahrt gegen die M/S "Finnmarken". Das war wichtig für mein Ego! Denn schmerzhaft steckt noch die Niederlage gegen die "Kong Harald" auf der Strecke Digermulen - Svolvær vom März 2004 in mir. (Klick auf die Bilder verlinkt zwei Internetprojekte zu diesem Thema) Obwohl ich die dreifache Geschwindigkeit der Schiffe fahre, ist es ein fairer Wettkampf. Denn sie benötigen nur ein Drittel oder Viertel meiner Distanz. Was ich damit sagen will, an der stark zerklüfteten Küste von Norwegen ist ein Auto nicht unbedingt ein sinnvolles Reisemittel. Teilweise benötigt man zur Reise von Ortschaften die nur 5 km entfernt sind 30 - 50 km. Ein gutes Boot ist somit auch sinnvoller.

Die schnellsten Nahverkehrsmittel sind somit die schnellen Katemaran-Expressboote. Die hier Hurtigbåt genannt werden.

Meine Reise wurde zunächst nach knapp einer Stunde Fahrt in Hareid unterbrochen und ich benötigte die Fähre über den Sulafjorden um das Festland zu erreichen.

Das war aber nicht die einzige Unterbrechung der Reise und ich stand gegen 11.00 Uhr am Ufer des Romsdalsfjorden.

Zum Glück sind die Norweger Weltmeister im Tunnelbau (der längste submaritime Straßentunnel befindet sich in Møre og Romsdal und der längste Straßentunnel der Welt im Nachbarbezirk, Song og Fjordane) und ich konnte gegen ein Bompenger von 65 NOK unter dem Freifjorden hindurchrauschen. Trotzdem benötigte ich für die 205 km mehr als 5 Stunden.

Gegen 12.30 Uhr wurde ich dann von diesen netten Norwegern begrüßt.
Der Opel Motorsport Club Norge ist ein überregionaler Landesverband, der sich jährlich bei 12 Opeltreffen trifft. Die Treffen werden von verschiedenen Regionalgruppen organisiert. Der OMC Kristiansund organiesiert sein Treffen Mitte Juni.

Als Veranstaltungsort der Fahrzeugpräsentation diente die Tiefgarage eines Einkaufcenters der Stadt.

Die Folge waren Dunkelheit und dichtes Gedränge, was für ein paar Probleme beim Fotografieren sorgte. Aber somit ist es mal ein kleine Abwechslung in den Galerien dieser Seite.
Meinen größten Fehler bemerkte ich aber sofort bei der Einfahrt. Denn beim Anblick des OMC Fotografen stellte ich fest, dass ich mein Stativ vergessen hatte.

Bei der Korrespondenz mit unserem Geheimagenten aus dem Pulsnitztal meinte dieser nur, in solch einem Veranstaltungsort bekommt man werder Sonnenbrand noch nasse Füße und schwitz oder friert auch nicht. Somit war mal wieder Cabriowetter!
Aber Feinstaub! Das Thema der Saison 2005. Nachdem wir ihm am 30 . April mit vereinten Kräften bekämpften, schlug er hier in hoher Konzentration zurück.

In der Tiefgarage trafen sich 60 regestrierte Fahrzeuge ein. Dazu kamen noch knapp 20 Fahrzeuge, die sich vor den Toren des Einkaufscenters aufstellten. Somit waren es 80 Fahrzeuge, die zum Treffen kamen. Nun werden einge meine, dass es eine bescheidene Teilnehmerzahl ist. In diesem Land mit einer Größe von knapp 374.000 km² verteilen sich 4,3 Mio Einwohner, was eine Bevölkerungdichte von 12 Einw. / km² ergergibt. (256 / km² in Deutschlnd) Zudem kommen die großen Entfernungen dazu und einige Teilnehmer legten eine Strecke von 600 - 800 km zurück. Rechnet man mit dem Bevölkerungsverhältnis gegenüber Deutschland von 1:20, dann wäre es eine Teilnehmerzahl, wovon die meisten Veranststalter in Deutschland träumen.

An dieser Stelle möchte ich mal ein paar Worte zum Fahrzeugtuning in Norwegen verlieren. Extreme Tieferlegungen und harte Fahrwerke sind hier nicht möglich. Das lassen die norwegischen Straßenverhältnisse nicht zu. Es sei denn man begrenzt sich auf Show- bzw. Trailerfahrzeuge. So baut man hier eher nach oben als nach unten. 2002 sah ich in Molde einige Caravans mit unmöglichen Flügeln auf den Dach. Doch frei dem Motto, Flugzeuge gehören in die Luft und nicht auf die Straße, hat man diesen Trend aufgegeben.

Wie die Präsentation dieses Ausstellers beweisst, spielt Car Hifi auch im Norden eine sehr große Rolle. Gegenüber den mitteleuropäischen Tunern vermisste ich hier nichts.

Auch in der Gestalltung der Motoren brauchen sich die Nordmannen nicht hinter den Mitteleuropäern zu verstecken. Der Chrom in Wagenfarbe stach mir dabei speziell ins Auge.

Felgen bis zum Abwinken. Hierfür gab es eine extra Pokalkategorie.

Aüsserlich gab es ausschließlich dezente Lackierungen. Effektlack, Airbrush oder Mehrfarbspielereien waren nicht zu sehen.

Unterbodenbeleuchtung und andere Lichteffekte waren vertreten.

Was ich aber vermisste war ein schön gestaltetes Interieur. Obwohl es hierfür eine Pokalkategorie gab,

waren die Amaturen, Sitze, Säulenverkleidung und Himmel, sprich die komplette Inneneinrichtungen der Fahrzeugen serienmässig. Somit fiel mir eine Auswahl von drei Fahrzeugen zum Projekt: "Wahl des Opel 2005" etwas schwer und ich achtete auf das Äusserliche.

Als erstes sprach ich Marius Hongslo aus Skåla an und wählte seinen C Ascona aus.

Dann erwischte ich noch Asbjørn Kristiansen aus Kråkerøy mit seinem Astra Caravan. Doch da die Fahrzeuge nach der Pokalverleihung fluchtartig das Objekt verließen entging mir ein drittes Fahrzeug. Ich hatte noch ein Astra G Coupé und einen B Ascona im Auge.

Er war zwar nichts für die Wahl zum Auto des Jahres, aber stach mir enorm ins Auge - ein tadellos gepflegter Senator.

Bei einem Treffen am offenen Ozean dürfen natürlich die Rochen nicht fehlen.

Witmen wir uns nun den alten Modellreihen. Norwegen ist ein El Dorado für Liebhaber von alten Autos. Die Norweger selbst sind dabei Fans von US-Cars. Ob Galaxy oder Mustang, Chevis oder Dodge. Hier findet man eine große Pallette. Bei unsere Anfahrt durchs Gudbrandsdalen muss im Großraum Lillehammer / Hamar ein US-Car Treffen gewesen sein und uns kamen geile Kisten entgegen. Zudem sind die Norweger Fans von alten Volvo Bureihen

und Millitärfahrzeugen. Liebhaber alter Japaner kommen hier voll auf ihre Kosten. Im alltäglichen Gebrauch findet man vom Ur-Corolla bis zum Mazda 929 fast alles. Wer erinnert sich noch an die Marke Datsun??? Einiger Leser werden noch nicht mal wissen, was Datsun nun ist. Aber in Norwegen findet man sie noch im Alltag. Zudem sag ich nur Celi-News! Tuningmichel, Du würdest hier Deine Freude haben. Zudem die Ford-Modelle!

Bei den alten Opel-Modellen sind die größten Liebhaberstücke auch hier die C Record Modelle. Wobei das Coupé das Objekt der Begierde ist. Ob als Oldtimer beim Treffen oder als Limosine im Alltag, der C Record ist in Norwegen weit verbreitet.

Die C Kadetten!
Auch in Norwegen sind sie nicht totzukriegen! Allein was ich am heutigen Tag als Alltagsfahrzeuge sah, ist unbeschreiblich. Das geht schon den ganzen Urlaub so! Nimmt man das Verhältnis des Baujahres und der produzierten Fahzeuge zu denen, die heute noch weltweit laufen, möchte ich mal wissen welches Fahrzeugmodell so erfolgreich durchhält! Zudem die Modellvielfalt! City, Limo, Aero, Coupé, Caravan. Ich werde einen der nächsten Berichte mal diesem Fahrzeug witmen!

Nun zu den Raritäten. Was hatten wir denn schon für Blitze? Feuerwehr mit und ohne Leiter, Pritsche, Abschlepper und nun der Bus. Zudem weiß ich von einem Millitärwagentreffen im Sauerland, dass noch mindestens ein Maultier in Deutschland läuft. Wann kommt mal eins zum Opeltreffen gerasselt??? Ich glaube die meisten Opelfans wissen noch nicht mal von der Existenz solch eines Fahrzeugs!

A Commodore Limo - ein tolles Fahrzeug! Zudem mit norwegischer Wochenendausrüstung. Leider etwas restaurierungsbedürftig.

Die KAD-Reihe war durch diesen Admiral vertreten. Leider war auch er in einem etwas traurigen Zustand.

Beim Treffen traf ich auch Arnfinn Gillberg wieder. (Ich erwähnte ihn beim Oschersleben-Bericht. Klick auf's Bild verlinkt) Bei der Handwerks WM in Helsinki belegte er in der Kategorie "KFZ Mechanik" den 5. Platz. 22 Teilnehmer traten in dieser Rubrik an. Weltmeister wurde der Vertreter aus Irland. Die Radktion von opelparty.de gratuliert zu diesem Erfolg.

Zum Schluss der Veranstaltung durfte ich noch die süße Norwegerin im schicken Outfit küssen und bekam dafür noch einen Pokal. Oder bringe ich jetzt was durcheinander... bin wohl noch etwas verwirrt...

Was ich damit sagen wollte, den Pokal für die weiteste Anreise bekam so ein Typ aus Deutschland.
Eigentlich hatte ich nur eine Tagesanreise von 205 km. Daraus machte der Veranstalter 205 Mil. Das kam meiner Reisedistanz schon nahe. Denn bei der Ankunft hatte ich 2.647 km von meinem Heimatort zurückgelegt. Der dierekte Weg Elbingerode - Kristiansund hätte eine Distanz von ca. 1.700 km gehabt. Insgesamt legte ich in den 2 Wochen 5.266 km zurück.

Obwohl es ein Wochenendtreffen war, mussten sich alle Teilnehmer um eine eigene Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Somit verlief sich dann auch die Gemeinde. Zur Party hatte man freinen Eintritt in die No Name Bar, wo eine Liveband spielte. Aber hier wären Haus und Hof in Gefahr gewesen und ich weiß nicht, ob ich hier überwiegend Opelaner angetroffen hätte. Daher verzichtete ich auf Partypics und trat meine Heimreise an.
Dabei war ich nicht der einzige, denn auf der Fähre traff ich einige Leute wieder.


Natürlich ist es Irrsinn zu einem Opeltreffen nach Norwegen zu fahren. Selbst zum Treffen nach Halden, was Deutschland am nächsten liegt, sind es von Hamburg noch 800 km. Es ist aber absolut kein Irrsinn in Westnorwegen seinen Urlaub zu verbringen. Denn die Landschaft und Natur sind hier einzigartig.
Zudem liebe ich die Nordatlantikküste, oder wie der Teil hier heißt, Europäisches Nordmeer. Damit mal die besten Grüße an Caro. Wann werden die Isländer gesattelt???

Der weltberühmte Geirangerfjorden liegt auch in der Region Møre og Romsdal.

Nicht nur ein Traum aller Biker - der Trollstigen. Norwegens fotogenste, aber nicht anspruchvollste Passstrasse.
Kennt Jemand "Das Erbe vom Bjørndal"? Hier jagt Gerd Fröbe seinen Wiedersacher in der Kariolle runter! Einzigartige Dramaturgie vor einer einzigartigen Kulisse!

Freunde der Ornothologie kommen auf der Vogelinsel Runde auf ihre Kosten.
Ihr wisst ja - ronomiertester Natur- und Landschaftsfotograf der Opelszene:-))
Infos? Klick auf die Bilder!

Im Nachbarbezirk - Song og Fjordane - befindet sich die bizarre Eiswelt des Josteldalsbreen, dem größten Festlandgletschers Europas.

Sowohl die Kater aus Tanne und auch mein Kumpel Mülli aus Elbingerode meinten, dass dieses Foto die interessanteste Aufnahme aus Norwegen wäre, die sie gesehen hätten. Daher will ich sie Euch nicht vorenthalten. Ich sprach es oben schon an. Das ist eine von drei Lichtschleusen im Lærdaltunnel, dem längsten Straßentunnel der Welt.

Mit dieser stimmungsvollen Aufnahme möchte ich meinen Vortrag ausklingen lassen, mich für ihre Aufmerksamkeit bedanken und mich von ihnen verabschieden. Ich wünsche ihnen einen angenehmen Heimweg und würde mich freuen, wenn sie mich bald wieder besuchen, wenn es heißt: "2. Opeltreffen der Opelfreunde Pulsnitztal in Kamenz, 01.07 - 03.07.05"

Text + Foto: André Breutel / Fortun, 14.Juni 2005

Zur Galerie

zurück zur Übersicht

zur Galerie des OMC Norge - Ihr wisst, der Kollege hatte ein Stativ dabei! Zudem war er noch bei den anderen Veranstaltungen.

zur Seite des OMC Norge