3. Opeltreffen des Ziegelrodaer Opelclub in Allstedt
18.06. - 20.06.2004
"Wind Nordost, Startbahn 03. Bis hier hör' ich die Motoren. Wie ein Pfeil zieht sie vorbei und es dröhnt in meinen Ohren." So sülzte Reinhard Mey in einer Zeit, in der ich noch mit Siku-Opelz spielte. Jetzt, knapp zwei Wochen vor meinem 31. Welterblickungsjubiläumstag, dröhnen die Motoren der pfeilschnellen Opel-Boliden auf einer Startbahn, wo im Kalten Krieg sowjetische Kampfjets zur Sicherung und Verteidigung des Sozialismus und Weltfrieden aufstiegen.
O.k. o.k.! Ich höre schon auf und fange mal von vorn an.

Allen Ortsunkundigen, das wird wohl der größte Teil der Leser sein, sei zur Erklärung gesagt, Allstedt liegt in Sachsen-Anhalt, am Südharzrand und in der Nähe der "Rosenstadt" Sangerhausen. Zu erreichen ist Allstedt über die A 38 und der Ort hat mit der Abfahrt 18 auch eine eigene Autobahnanbindung. Für Leute, die sich nicht an Verkehrsschilder orientieren können, haben die Kumpel des Mansfeld Kombinats über Jahrzehte einige Steinchen aus über 800 m Tiefe geholt und sie neben der Schachtanlage Bernard Koenen II zu einer pyramidenartigen Halde, dierekt neben der Autobahnabfahrt, als Orientierungshilfe aufgeschüttet.
Damit mal ein freundliches Glück Auf an die ehemaligen Bergmänner in dieser Region!
Der namensgebende Ort des veranstaltenden Clubs, Ziegelroda, geriet vor einiger Zeit durch den Fund der "Himmelsscheibe von Nebra" in die Schlagzeilen. Doch als diese hier versteckt wurde, beschäftigte sich Adam Opel noch nicht wirklich mit der Konstruktion eines Autos! Und Otto Rehagel stand mit den Griechen auch noch nicht in einem Viertelfinale einer EM.

Seit 2002 nutzt der Ziegelrodaer Opelclub den Flugplatz Allsted als Veranstaltungsort für sein Opeltreffen. Da die Autos hier ausschließlich auf Beton stehen und man die gepflegten Rasenanlage zum Zelten nutzt, ist dieser Platz mein Lieblingsplatz aller Opeltreffen. Zudem kommt noch das Ambiente der alten MIG-Hangar. Leider läd der Platz auch einige unbelehrbare Opelfahrer zum Rasen und zum Steuern ihrer Fahrzeuge im Suff ein! Hier könnte der Club in Zukunft ein wenig dran arbeiten.

In diesem Jahr kamen 250 Opelfahrer mit ihren Autos und Begleitung zum Opeltreffen. Wegen des schlechten Wetters war damit die Beteiligung niedriger, als in den Jahren zuvor.

Beim Show & Shine gab es auch kaum Autos zu sehen, die ich nicht bei den Treffen zuvor sah oder fotografierte. Neben Christian Rehl und Marco Großmann (hier im Bild) waren unter vielen Anderen noch Tobi Fleischer, Guido Steinke, Ilias Christou und Andreas Jeude die großen Favoriten bei der Pokalbewertung. Speedsteer-Rico aus Schleiz gewann den 1. Platz auf der 1/4 Meile und der Manta A von Manfred Hänsel aus Pulsnitz war der einzige Oldtimer auf dem Platz.

Es gab aber viele schöne und interessante Fahrzeuge, wie dieses Caravangespann aus Erfurt, zu sehen.

Ebenfalls optisch ins Augen stachen diese Autos aus Thüringen und Hessen.

Jetzt weiß ich auch endlich, wozu das Sternburger gut ist. Ich wußte doch, zu irgendetwas muss es doch da sein!

Krasse Kiste - Kaputte Aktion!
Als diese Kiste vom LKW abgeladen wurde, fand ich es ja noch interessant. Als ich dann später mit Tronde aus Leipzig erzählte, mussten wir ein wenig entsetzt zusehen, wie der Fahrer mitten auf dem zentralen Platz des Treffens, zwischen Infostand, den Händlerständen, Show & Shine Platz sowie Passanten und Kinder seine Donuts und Burnouts drehte. Zum Glück handelte der veranstaltende Club sehr schnell und sperrte den Bereich spontan ab.
Viel mehr als die "Fahrkünste" des Fahrers überzeugten mich die Firestone-Pneus. Sie hielten extrem durch.
Während der "Showeinlage" wurde mir erzählt, das der Rekord E wie aus dem Ei gepellt aussah, bevor er verstümmelt wurde. Die Pflege und Präsentation diese Fahrzeugs bis ins hohe Oldtimeralter wäre zwar nicht so aufsehenerregend, aber sinnvoller gewesen.

Einige Opelfahrer sind auch sehr gesundheitsbewusst und nutzen die Treffen zu einer Kneippkur.
Das hat jetzt nichts mit 'ner Kneipe zu tun, sondern vielmehr mit den Pfützentherapien des Sebastian Kneipp:-))

Der Ice-kalt Vectra in miniatur im Kofferraum von Michael Schulz.

Die Händlermeile lockte zum Flanieren und Shoppen.

Dann wurde es Nacht in Allstedt und im Hangar SK36 49'02 war Partytime.

Dj Bemme legte auf und Sven und seine Jungs sorgten für die geistigen Getränke.

Beides zusammen war Garant für gute Stimmung und eine bombige Party.

Dabei gab es heiße Gitarrensolos!

Am Freitag las ich nur noch Pattensen. Ich dachte schon der ganze niedersächsische Ort war hier. Es waren dann aber die 22 Mitglieder des Opelclubs aus der Nähe von Hannover.

In meiner Jugend landeten die Gropiuslerchen aus Neukölln einen Hit, worin sie ihre noch geteilte Stadt besangen und Ausschnitte der Reden von Reuter, Kennedy, Ulbricht und Co. einbauten.
Diese Karaoke-Lerchen aus dem Burgenland und dem Harz hingegen schmetterten Marianne Rosenbergs größten Hit durch die Halle, sodass diese höchstpersönlich blass vor Neid werden würde.

Zwei Sachen haben die Deutschen und die Holländer gemeinsam. Sie spielen schlechten Fussball und tun auf der Tanzfläche seltsame Dinge!
Leider ist mein Besuch beim Flemish Opelclub am kommenden Wochenende gefärdet!

Nachdem ich in Tanne den König von Bersenbrück entdeckte, fand ich mit dem Sultan vom Harz auch in Allstedt einen prominenten Besucher!

Das sind mal Leute, die ich nicht kenne. Ich glaube, die vom Bild rechts kommen aus Erfurt.

Einige hatten sich auch richtig lieb!

Ich hoffe nur, die gehören auch zusammen. Nicht das es Ärger gibt:-))

Ist das jetzt ein Paparazzi-Paparazzi? Aber das ist ja auch wieder niedlich. Erst fotografieren sie mich und dann wird gemeinsam abgelästert:-))
Hej Lady, von dem Foto möchte ich gern einen Abzug. Kannste mir ja am 22. August im Burgenland geben. Ich komme notfalls auch persönlich bei Dir zu hause vorbei.

Na, dann lass ich die Beiden mit der Kamera allein und gehe mal zu der niedlichen Maus im Hintergrund, um sie näher kennenzulernen. Aber mehr als das sie Peggy aus Sangerhausen ist, hat sie mir am Ende auch nicht verraten.

Und anscheinend kommen die Peggys im Doppelpack. Denn hier ist auch schon die nächste Peggy. Diesmal aus Buttel- oder Eckstedt. Oder irgendwo aus dem Großraum Erfurt/Weimar.
Achso, da fällt mir gerade ein, es waren die DDR-Bürgen, die von den russischen Kampfjets beschützt werden sollten. Und dann gingen die uns mit Extremtiefflügen und Schallmauerdurchbrüchen auf den Sack!

In beiden Nächten wurde bis in den hellen Morgen hineingefeiert. Ist ja auch zwei Tage vor der Mittsommernacht kein Wunder!

Einige Leute fielen der ausgelassenen Partystimmung zum Opfer und mussten sich am nächsten Tag erst einmal sammeln. Unser griechischer Freund hing am Sonntag auch noch ein wenig durch:-))

Am Ende bedanke ich mich im Namen der Tanner Opel-Freunde beim Ziegelrodaer Opelclub für ein schönes Treffen.

Und der Ziegelrodaer Opelclub bedankt sich bei ihren Sponsoren, der Lackierei Helbig in Sangerhausen, Herrn Reinecke, Güllmar Bau Roßleben, Autoservice Niemeyer und den Forstservice Schneider für die freundliche Unterstützung.

Text + Foto: André Breutel

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